Unsere Orgel

Haben Sie Interesse, Orgel spielen zu lernen oder studieren Sie an der Musikhochschule?
Wir finden einen Weg, dass Sie auf unserer Orgel üben können. Setzen Sie sich bitte mit unserem Hauptorganisten in Verbindung. 

Organist: Matthias Heßbrüggen

Aktuelles

Unsere Neue Orgel III / Was wurde geplant?

Das Motto der Gemeinde lautete: Unsere Orgel soll vollendet werden.

Herbst 2025 – es geht los!

In der zweiten Jahreshälfte werden die Arbeiten beginnen – vermutlich noch im September. Sie werden es in der Kirche nicht übersehen können. - Und auch nicht zu überhören. Die Orgel wird verstummen, aber die Kirchenmusik wird nicht ausfallen.
Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte 2026 andauern. Wir planen schon heute eine würdige Einweihungsfeier.

Ihre Hilfe 
Durch die großartige Unterstützung der Kirchengemeinde, Bothfelder Banken und Betriebe und die Landeskirche…
konnte der Finanzierungsbedarf von € 170.000 gedeckt werden. Es haben sich zahlreiche Spender und Orgelpaten für "ihre" spezielle Orgelpfeife gefunden – vielen Dank!

Aufgabenstellung
Orgelbaubetriebe wurden kontaktiert mit der Aufgabenstellung, die Synthese aus den romantischen Klängen von 1911 und der musikalischen Klarheit von 1977 zu realisieren.

Dem Instrument soll seine Schärfe genommen und die nötige Wärme zurückgeben werden. Dazu werden alle bestehenden Pfeifen gründlich umgearbeitet, um den Registern eine ganz neue Klanggestalt zu geben. Zusätzlich werden viele Pfeifen ganz neu angefertigt. Gleichzeitig steht für die Orgel eine Grundreinigung an. In der Sanierung werden die bestehenden Pfeifen gereinigt und ihr Klang verbessert, die Mechanik wird nachreguliert. Mit diesen Maßnahmen können wir die an sich gute Substanz unserer Orgel erhalten, sie aber klanglich vollenden.

Über diese Arbeiten hinaus wird die Orgel erweitert werden. Einige – weiche - Register werden ganz neu gebaut, teilweise in einem sog. Schwellwerk: hier stehen einige Register in einem verschlossenen Kasten, der über einen Fußtritt durch den Organisten geöffnet werden kann. So können die Übergänge von ganz leisen zu lauten Tönen stufenlos realisiert werden.

Mit einer umgebauten Orgel wird man eine große Bandbreite von Orgelmusik angemessen spielen können und gleichzeitig - das ist besonders wichtig - den Gemeindegesang gut unterstützen und bereichern.

Ausführliche Informationen

2021

Vielleicht hat man es 1977 etwas damit übertrieben, die romantischen Klänge zu vertreiben. Der Klang der Orgel II ist anstrengend und unangenehm: Sie ist laut und schrill, unterstützt die Gemeinde nicht beim Singen, sondern überschreit sie eher. Zwar hat der Kirchenraum mittlerweile wieder sein altes Angesicht zurückerhalten, aber der Klang der Orgel harmoniert nicht mit dem wieder in warmen Farben gestalteten Raum. Der Orgelfachmann hört sofort, und viele andere spüren es vielleicht, dass diese Orgel nicht so recht in diese Kirche passt. Ihr fehlt die romantische Klangfarbe. Daran soll sich etwas ändern!

1977

Die „alte“ Orgel soll weg: Ihre komplizierte Technik war zu häufig störanfällig gewesen. Und viel gravierender: Ihr Klang ist aus der Zeit gefallen. Denn so wie mittlerweile die Ausmalungen in der Kirche weiß übertüncht wurden, soll nun auch der weiche, romantische Klang der Orgel weichen. Das Ideal der Zeit sind scharfe, herbe und auch etwas starre Klänge. Die Orgel soll sich präzise und exakt spielen lassen, dafür greift man auf die jahrhundertelang bewährte mechanische Technik zurück. Man glaubt, damit dem Klangideal der Barockmusik viel näher zu sein. Musik der Romantik und damit auch die Instrumente der Zeit gelten als kitschig und verpönt. Und so wird die alte, baufällige Orgel entfernt. Der Prospekt aber - und damit die Erinnerung an die romantische Orgel - bleibt bestehen, hier setzt sich der Denkmalschutz durch. So wird hinter das alte Gehäuse eine neue, rein mechanische Orgel durch die Firma 'Rensch', der Nachfolgefirma von Furtwängler und Hammer, gebaut.

1911

Die heutige St.-Nicolai-Kirche ist gerade gebaut. Die Gemeinde ist stolz auf den schönen neoromanischen Neubau, der mit seinen Farben, seinem leuchtenden Innenraum beeindruckt. Nun wird es auch Zeit für eine passende Orgel.

Diese Orgel I baut die Hannoversche Firma 'Furtwängler und Hammer'. Als Instrument der Romantik klingt sie wie alle Orgeln aus dieser Zeit sehr weich und umhüllt den Hörer. Der Klang vermag sich stufenlos zwischen den leisesten und lautesten Tönen des Instruments zu bewegen. In ihrem Inneren ist die damals neuste Technik verbaut: Die Verbindung zwischen den Tasten und den Pfeifen wird nicht mechanisch, sondern mittels Luftdruck gesteuert.

Der sogenannte „Prospekt“ (so nennt der Fachmann das Orgelgehäuse und den von außen sichtbaren Teil der Pfeifen) schmiegt sich an die Rundungen der Bögen des Kirchengebäudes und vor allem des Rosettenfensters ein und vollendet damit den Kirchenbau.

Kurzinformation Orgel II / 1977 - 2025

Die Orgel II der "Firma Rensch in Lauffen", wurde 1977 umgebaut. In ihr konnten 1344 Pfeifen erklingen. Sie bestand aus Hauptwerk, Pedal, Rückpositiv und Koppelmanual für das Rückpositiv. Der Orgelprospekt von 1911 wurde beim Einbau nur unwesentlich verändert worden. Sie bestand bis 2025.

St. Nicolai – Bothfeld 
Hauptorgel

1977 - 2025

Kirchenkreis: Hannover
Amtsbereich Nord-Ost

Standort der Orgel: Westempore
Orgelbauer: Fa. Rensch, Lauffen
Baujahr: 1977
Opusnummer: - II/ 22
Orgelnummer: -
Gehäusebauer: nicht bekannt
(teilw. historisches Gehäuse)
Gehäusejahr: 1911 (außer Rückpositiv)
Anzahl der Manuale: 3
Typ des Pedals: radial konkav

Tastenumfang der Manuale: 56
Tastenumfang des Pedals: 30
Tonumfang der Manualwerke: C - g3
Tonumfang des Pedalwerkes: C - f1
Anzahl der Register: 27

Disposition:

Hauptwerk

Rückpositiv

Pedalwerk:

(Manual 2):
Prinzipal 8'
Rohrflöte 8'
Oktave 4'
Nachthorn 4'
Oktave 2' (Vorab-
zug aus Mixtur)
Waldflöte 2'
Mixtur 4-5f. 2'
Cornett 5f. (ab a)
Terz 1 3/5' (Vorab-
zug aus Cornett)
Trompete 8'

(Manual 3):
Holzgedackt 8'
Prinzipal 4'
Rohrflöte 4'
Quinte 2 2/3' (Teilab-
zug aus Ses-
quialtera)
Oktave 2'
Oktave 1' (Vorab-
zug aus Scharf)
Scharf 3f. 1'
Sesquialtera 2f.
Vox humana 8'
Tremulant

Subbass 16'
Prinzipal 8'
Gedecktbass 8'
Oktave 4'
Oktave 2' (Vorab-
zug aus Hintersatz)
Hintersatz 3f.
Posaune 16'

 

Anzahl der Transmissionen:
Spielhilfen: Koppelmanual: Rückpositiv an Hauptwerk; Koppeln: Hauptwerk an Pedal, Rückpositiv an Pedal
Ladentypen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Temperierung: Kirnberger II (1779)
Balganlage: Magazinbalg und Windlade
Winddruck: -
Anzahl der Pfeifenreihen: -
Letzte Renovierung: April 2000
Einsatz der Orgel: Gottesdienste,Gemeindeveranstaltungen, Konzerte
 

Kommentar: 

Das erste Manual ist ein Koppelmanual. Beim Neubau der Orgel 1977 wurde das historische Gehäuse aus der Erbauungszeit der Kirche erhalten, das Rückpositiv wurde im gleichen Stil ergänzt. Die Disposition der Orgel stammt von Kantor Dr. Karl-Friedrich Waack und Orgelbaumeister Richard Rensch. Die Intonation führten Orgelbaumeister Fritz Seredsus (Fa. Rensch) und Michael Pohl durch.

 

 

Entnommen aus: http://www.goslariensis.de

Pfeiffenorgeln in Hannover